Wir brauchen Tesla-Tempo bei der Windenergie!

Grüne zu Besuch im Bürgerwindpark Hilchenbach

Eine Delegation des Grünen Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein war nun zusammen mit seinem Landtagskandidaten für das nördliche Siegerland, Johannes Remmel, zu Besuch im Bürgerwindpark Hilchenbach. Dort begrüßte sie der Geschäftsführer des seit 2008 existierenden Windparks, Günter Pulte, um den Gästen den Planungsstand der beabsichtigten Erweiterung zu erläutern:

„Wir befinden uns mittlerweile im elften Planungsjahr, erläuterte Pulte: „Geplant sind 17 Anlagen des Typs Enercon 138 mit einer Nabenhöhe von 130 Metern und einem Rotordurchmesser 138 Metern an der Kreisgrenze zwischen den beiden Gemeinden, sieben auf Hilchenbacher und 10 auf Kirchhundemer Seite. Wir gehen von einer jährlichen Stromernte von 160 Mio kWh aus (zum Vergleich: Der bestehende Windpark produziert rund 20 Mio kWh pro Jahr). Bisher wurden über 20 Fachgutachten erstellt und mehr als eine Dreiviertelmillion Euro an Planungskosten investiert. Durch sich ständig ändernde Rechtsvorschriften und Gesetze war es in den letzten Jahren extrem schwierig, Windenergieprojekte ins Ziel zu bringen. Mit der Stadt Hilchenbach habe man einen guten Projektpartner, der Kreis Olpe dagegen trete allzu häufig als Bremser auf.

Aber Pulte gibt sich optimistisch: „Spätestens seit dem Krieg in der Ukraine ist ein Umschwenken der öffentlichen Meinung zu verzeichnen. Die Menschen begreifen ebenso wie die Politik, dass wir alles tun müssen, um auf Erneuerbare wie Wind und Sonne umzuschwenken. Denn die Nutzung der vor Ort reichlich vorhandenen und unerschöpflichen Energie-Ressourcen macht uns unabhängig vom Energieimport aus Schurkenstaaten wie Russland oder Katar.“

Auch auf die wirtschaftlichen Vorteile für die Kommunen vor Ort wies Pulte hin: „Die Menschen vor Ort können zu Miteigentümern werden und profitieren unmittelbar von den Erträgen. Dabei haben die die Bürger aus Kirchhundem und Hilchenbach einen privilegierten Zugang. Denn der Wind über diesen Orten ‚gehört‘ den Menschen, die hier leben. Zudem haben die Beteiligten ein Mitbestimmungsrecht. Und ein Teil des erzielten Gewinns bleibt als Gewerbesteuer bei der Kommune.“

Zur Debatte um Windenergie versus Landschafts- und Artenschutz sagte Pulte: „Nicht die Windräder, sondern die Klimakatastrophe machen der Landschaft und den Arten den Garaus. Schauen Sie sich in unseren Wäldern um – ein einziges Ruinenfeld“!

Johannes Remmel, der als nordrhein-westfälischer Klimaschutzminister in den Jahren 2010 bis 2017 das erste Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht hat, pflichtete Pulte bei: „Wir brauchen Tesla-Tempo beim Ausbau der Windenergie. Denn die Zeit, die uns bleibt, um dem Klimawandel die Grenzen aufzuzeigen, läuft ab – auch in Siegen-Wittgenstein.“

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